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Kienzle, Wilhelm
(*1886 Basel, †1958 Zürich)
Der Schweizer Innenarchitekt und Industriedesigner Wilhelm Kienzle absolvierte in Basel eine Schreinerlehre und erlernte das Metallhandwerk, ehe er 1908 ein eigenes Designbüro in München gründete. Nach längeren Aufenthalten in Rom und Paris arbeitete er 1914 zusammen mit Peter Behrens bei der AEG in Berlin. Für die Kunstgewerbeschule Zürich, an der er von 1916 bis 1951 Innenausbau lehrte, gestaltete Kienzle 1925 in Paris und 1928 in Stockholm internationale Ausstellungen.
Als Möbeldesigner war Kienzle äußerst vielseitig und schuf Telefontische, Holzspielzeug, das Xylophon «Klangtaube», Kindergartentische, Wechselrahmen und eine Schuhkippe. Aus dem Jahr 1930/32 stammt sein «Büchergestell», das später von der Wohnbedarf AG in Basel reediert wurde. Es hat schwarz gespritzte Stahlblechstützen und Borde aus Naturahorn, die seidig poliert und so geschlitzt sind, dass die umgebogenen Stahlblechstützen eingesteckt werden können. Dadurch ist das Regal leicht zusammensetzbar und äußerst standfest. Als eine der letzten Arbeiten Kienzles gilt der Entwurf der Abendmahlutensilien für die Baseler Thomaskirche.
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